Das Buch: „Die Moorriemer Schulen“ von Heinz Metasch schildert umfassend die Geschichte der Schule vom Baubeginn 1936 an. An dieser Stelle ist eine kurze Zusammenfassung dazu zu finden.
Der Beschluss des Moorriemer Gemeinderates zum Bau einer neuen Volksschule erfolgt im Dezember 1936. Die Grundsteinlegung zum Schulneubau fand bereits im April 1937 statt. Im Juni 1037 wird Richtfest gefeiert. Am 30. November 1937 findet die Einweihung der Schule (des heutigen Altbaus) statt. Tags darauf wird das neue Gebäude bezogen und am 2. Dezember 1937 ist der erste Unterrichtstag in der neuen Schule. Hauptlehrer und Schulleiter ist Otto Sandstede. Er unterrichtet mit Lehrer Arthur Lüken die 116 Schülerinnen und Schüler. Durch die Kriegswirren und den Einzug von Lehrkräften zum Militärdienst verschlechtert sich die Unterrichtsversorgung zunehmend. In den letzten Kriegsmonaten fällt auch der gekürzte Unterricht wegen der immer häufiger werdenden Fliegeralarme fast vollständig aus. Sieben Monate findet überhaupt kein Unterricht statt.
Erst im August 1946 dürfen die Kinder wieder in die Schule kommen. Durch den großen Zustrom von Flüchtlingen aus dem Osten wächst die Schülerzahl auf fast 250 heran. Am 14. August 1946 verfügt die Militärregierung, dass in Eckfleth eine einklassige katholische Schule einzurichten sei. Lehrer Jäkel, selbst Flüchtling, unterrichtet die 50 Schüler aller acht Jahrgänge fortan gemeinsam in einer Klasse. Die bisherige Unterklasse wird mit so vielen Bänken ausgestattet, dass für alle Kinder Platz ist. Die große Zahl der evangelischen Kinder versorgt Hauptlehrer Sandstede allein, bis er 1946 Unterstützung durch Schulamtsbewerber Herrn Heinz Metasch erhält. In den Monaten Januar, Februar und März 1947 besuchen die Kinder die Schule nur an jedem dritten Tag, weil die Schulheizung versagt. Mit den geringen Koksreserven sind die Klassen nicht warm zu kriegen und Nachschub gibt es nicht.
Der Initiative des Elternrates und dem energischen Einsatz der Schulrätin Frau von Witzleben ist es zu verdanken, dass 1948 eine Baracke aufgestellt wird, um die Raumnot in der Schule zu beseitigen. Sechs Lehrkräfte sind jetzt an der Schule in Eckfleth tätig. Nach fünfjähriger Verwendung ist die Schulbaracke baufällig. Der Abbruch beginnt im August 1953. An ihre Stelle tritt ein Erweiterungsbau (heutiger Mittelbau) mit zwei Klassen, einem Gruppenraum, einem Werkraum, dem Lehrmittelraum und einer Lehrerwohnung. 1958 geht Hauptlehrer Sandstede in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Hauptlehrer Heinz Metasch. 1960 wird der nächste Erweiterungsbau geplant (Klassen am Pausengang). 360 Rammpfähle werden 1961 hierfür eingeschlagen; im April 1962 wird Richtfest gefeiert und im September findet die Einweihungsfeier statt. Im Schuljahr 1963/64 wird die Volksschule Eckfleth sechsklassig. Die Schülerzahl beträgt 171. Im Juli 1965 werden die Turnhalle und der Sportplatz in Betrieb genommen. Im Sommer 1964 wird der Schulleiter Heinz Metasch zum Rektor ernannt. Konrektor wird der Lehrer Eduard Jabs. Im April 1967 kommt der 25-jährige Lehrer Siegfried Rönisch an die Volksschule Eckfleth und bleibt dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 tätig. Das Lehrerwohnhaus in der Gartenstraße wird 1967 erbaut. Wegen der Umstellung des Schuljahresbeginns vom Oster- auf den Sommertermin gibt es zwei Kurzschuljahre: April bis November 1966 und 1966/67 von Dezember bis Juni. Mit Beginn des Schuljahres 1967/68 wird die Volksschule Eckfleth mit 210 Schülerinnen und Schülern achtklassig. Wegen der Raumnot wird eine Klasse in die Pastorei nach Bardenfleth ausgelagert.
Konrektor Alfred Krummrei, der bisherige Schulleiter der Volksschule Paradies wird am 1.4.1968 in sein Amt eingeführt. Im Frühjahr 1969 erscheint in der NWZ die Schlagzeile: Hauptschule für Moorriem fraglich! – Zweizügigkeit nicht gewährleistet! Da die Zweizügigkeit Grundvoraussetzung für eine Volksschule war, wurden nach zähen Verhandlungen die Oberstufenkinder nach Elsfleth abgegeben. Ende November 1969 fand die Verabschiedung von Schulleiter Metasch statt, der die Schulleitung der Hauptschule in Elsfleth übernimmt und dort weitere 20 Jahre lang tätig bleibt. Konrektor Alfred Krummrei übernimmt die Leitung der Schule in Eckfleth. Frau Korte (Fräulein Sieber) tritt 1971 ihren Dienst in Eckfleth an und bleibt dort bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2010. 1978 wird Frau Peine-Müller als Lehrerin an die Grundschule Eckfleth versetzt. 1979 geht sie als Entwicklungshelferin nach Kamerun / Westafrika und kommt zu Beginn des Schuljahres 1982 an die Schule zurück. Im Juni 1988 wird Hauptlehrer Alfred Krummrei in den Ruhestand verabschiedet. Mit Beginn des Schuljahres 1988/89 wird Frau Peine-Müller Schulleiterin der Grundschule Eckfleth. Zu diesem Zeitpunkt wird auch Frau Mielcke nach Eckfleth versetzt und bleibt dort bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2011.
U. Peine-Müller, November 2012